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ANDESIT – DAS BEKANNTESTE GESTEIN DER WELT?

„Andesit? – Nie gehört!“, werden Sie wahrscheinlich jetzt sagen. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die englische Bezeichnung „Andesite“ 170 Millionen Menschen weltweit bekannt ist, nämlich den Nutzerinnen und Nutzern des Spielkonsole-, Smartphone- und PC-Games Minecraft. Bei diesem zurzeit meistverkauften Spiel der Welt werden unter anderem Rohstoffe abgebaut („mine“) und zur Herstellung von Bauwerken, Werkzeugen und anderen Gegenständen genutzt („craft“). Einer der Gesteinsrohstoffe ist das Gestein des Jahres 2020/21: der Andesit.

Andesit ist nicht nur ein virtueller Rohstoff, sondern ein sehr reelles vulkanisches Gestein, das an vielen Orten der Erde vorkommt. Dies ist auch an seinen Bezeichnungen „Andesit“ –nach der Anden-Gebirgskette – und dem seltener, synonym gebrauchten „Islandit“ erkennbar.

Bildung und Vorkommen

Andesit prägt neben anderen vulkanischen Gesteinen den Vulkanismus der Subduktionszonen, bei denen eine tektonische Platte unter die andere in den Erdmantel abtaucht und zum Teil aufgeschmolzen wird. Durch diesen Vulkanismus an Erdplattengrenzen entstehen Gebirgsketten wie z. B. die Anden, aber auch sogenannte Inselbögen, in denen die Kruste durch diese tektonischen Vorgänge und dem damit verbundenen Vulkanismus verdickt ist. Beispiele hierfür sind die Philippinen, die Marianen, Japan oder die Alëuten. Der Andesit ist somit eines der entscheidenden Gesteine des Pazifischen Feuerrings, jener Vulkankette, die sich entlang der Plattengrenzen nahezu vollständig rund um den Pazifik zieht. Aber auch auf Vulkaninseln wie Island oder bei kontinentalen Vulkanen, die nicht von Subduktionszonen beeinflusst sind, finden sich Andesite. In Deutschland kommt Andesit u. a. im Saar-Nahe-Gebiet, im Westerwald, im Thüringer Wald, im Flechtinger Höhenzug, in der Vorerzgebirgssenke, der Döhlen Senke und in Nordwestsachsen vor. Die Andesit- Vorkommen in Deutschland bildeten sich im sogenannten Permokarbon vor ungefähr 300 Millionen Jahren.

In Deutschland sind derzeit 17 Andesit-Steinbrüche in Betrieb: in Rheinland-Pfalz und im Saarland im Saar-Nahe-Gebiet, in Sachsen-Anhalt im Flechtinger Höhenzug sowie in Thüringen bei Neustadt am Rennsteig.

Verwendung

Der Andesit ist ein besonders hartes und widerstandsfähiges Gestein. Er wird seit der Antike verwendet. Er besitzt eine hohe Festigkeit und Zähigkeit bei außerordentlicher Witterungsresistenz und ist damit für viele Bereiche in der Bauindustrie geeignet. Als Werksteine wurden Andesite zudem für Denkmäler, Statuen, Pflaster sowie Wand- und Bodenbeläge in repräsentativen Gebäuden genutzt.

Schon in der Pharaonenzeit wurden edle Statuetten, Gefäße und Denkmäler aus Andesit gefertigt. Der klassische Porfido verde antico, auch Krokeeischer Stein genannt, stammt aus Krokees bei Sparta auf dem Peloponnes in Griechenland. In vielen antiken Stätten, auch in zahlreichen bedeutenden Bauten des Mittelalters in Europa, wurde der optisch auffällige Andesit eingesetzt: im Mauerwerk, als Säulen oder Mosaiksteine in Fußböden und Wandverkleidungen. In der heutigen Zeit wird der Andesit fast ausschließlich zu Brechprodukten verarbeitet, wie Splitte, Edelsplitte, Wasserbausteine, Gleisschotter, Korngemische für Gleisbetten und Asphaltprodukte sowie Brechsande. Diese werden für unterschiedliche Anwendungen im Bauwesen benötigt, wie in der Beton- und der Asphaltindustrie sowie im Straßen-, Wasser- und Bahnwegebau.

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Andesit 2020/2021

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Andesit 2020/2021