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Berufsbild Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler

In Deutschland sind aktuell ca. 30.000 Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler berufstätig. Dabei wird eine durchschnittliche Beschäftigungsdauer von 35 Jahren zu Grunde gelegt, fachnah und fachfern beschäftigte Absolventen werden hierbei hinzugerechnet, Schwankungen durch Aus- und Einwanderung akademischer Fachkräfte hingegen nicht berücksichtigt. Damit bilden die Geowissenschaften eine vergleichsweise kleine Berufsgruppe, deren Mitglieder jedoch für unsere Gesellschaft existenzielle Beiträge in den folgenden Bereichen Leisten. Die einzelnen Beschäftigungsbereiche der Geowissenschaften sind so vielfältig wie die Geowissenschaften selbst. Übergeordnet kann eine Eingruppierung in fünf Hauptbeschäftigungsbereiche vorgenommen werden:

  1. Geo- und Ingenieurbüros sowie freiberuflich Tätige (ca. 25 %)
  2. Industrie und Wirtschaft (ca. 25 %)
  3. Ämter und Behörden (ca. 15 %)
  4. Hochschulen und Forschungseinrichtungen (ca. 10 %) 
  5. fachnah und fachfern Beschäftigte in anderen Bereichen (ca. 25 %)
     

Als mögliche Beschäftigungsfelder für Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler dominieren klar die angewandten Bereiche. Demgegenüber machen die in Wissenschaft und Lehre Beschäftigten mit weniger als 10 % der Beschäftigten nur einen kleinen Teil aus.

Je nach Beschäftigungsbereich unterscheiden sich die Anforderungen, Arbeitsumgebungen und die Arbeitsmarktsituation deutlich. Während die aktuellen Berufsaussichten im Bereich der Geo- und Ingenieurbüros bzw. des Consultings sowie bei Ämtern und Behörden gut sind, bleiben die Zahlen der Dauerstellen an den Universitäten und Forschungseinrichtungen sehr gering. Einen wichtigen Einfluss auf die Berufsaussichten in den angewandten Betätigungsfeldern hat die allgemeine konjunkturelle Lage. Insbesondere in der Rohstoffwirtschaft spielen die zum Teil großen Fluktuationen der Weltmarktpreise eine entscheidende Rolle, wie aktuell z.B. im Bereich der Kohlenwasserstoffe zu beobachten ist.

1. Geo- und Ingenieurbüros sowie freiberuflich Tätige

Freiberuflich Tätige oder in Geo- und Ingenieurbüros angestellte Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler arbeiten überwiegend in den Bereichen Ingenieurgeologie/Geotechnik, Umweltgeologie/Altlasten, Hydrogeologie, (Gebäude-)Schadstoffe, geophysikalische Erkundung, Abfallwirtschaft oder Deponiebau.

2. Industrie und Wirtschaft

Typische Branchen in der Industrie und Wirtschaft sind Rohstoffwirtschaft und Bergbau, Abfallwirtschaft, Geothermie und Energiewirtschaft, Altlastensanierung, Flächenrecycling, Tunnelbau, Versicherungen, IT-Wirtschaft, Bauwirtschaft, Wasserwirtschaft, Materialforschung und -entwicklung sowie Umwelt und Verkehr. Insbesondere in Großkonzernen herrscht oftmals ein internationales Arbeitsumfeld.

3. Ämter und Behörden

Zu den wichtigsten Arbeitgebern im Bereich der Ämter und Behörden zählen vor allem die staatlichen geologischen Dienste der Länder, Bundesbehörden und -ministerien, kommunale Behörden sowie z.T. Museen. 

 

4. Hochschulen und Forschungsbereiche

Ein kleiner Teil der Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler ist in der Forschung und der Lehre an Hochschule und Forschungseinrichtungen tätig. In den Geowissenschaften sind dies weit überwiegend Universitäten und außeruniversitäre (Groß-) Forschungseinrichtungen, sehr selten Fachhochschulen.

 

5. Fachnah und fachfern Beschäftige

Die vielfältige Ausbildung von Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler ermöglicht es ihnen, auch in angrenzenden oder fremden Branchen erfolgreich Fuß zu fassen. Die Versicherungsbranche, die Entsorgungsindustrie, die Politik oder die Software-Industrie sind nur einige Beispiele von vielen.