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Singende Steine – „Stein im Brett 2015“ für Prof. Klaus Feßmann

Im Rahmen des 9. Deutschen Geologentags in Offenburg hat der BDG Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler e. V. den Preis „Stein im Brett“ an den Musiktheoretiker, Klangkünstler und Musiker Prof. Klaus Feßmann aus Salzburg verliehen.

In ihrer Laudatio würdigte Dr. Ulrike Mattig, Vorsitzende des BDG, den Preisträger für seine Fähigkeit, durch die Herstellung und Handhabung von Instrumenten aus Gesteinen und der damit verbundenen klanglichen Ästhetik eine verborgene Eigenschaft von Gesteinen erfahrbar zu machen und diese somit in einen neuen Kontext zu stellen.

Feßmann lehrt Komposition am Mozarteum in Salzburg und widmet sich vor allem der Erforschung der Generierung von Klängen und Musik aus Gesteinen. Zur Darstellung entwickelte Feßmann eigene Notenschriften. Eine besondere Anwendung dieser Art der Musik ist die medizinische Klangsteintherapie, die unter anderem eine Aktivitätssteigerung bei Demenzpatientinnen und -patienten bewirken kann.

Der Preisträger führt die Initialzündung für seine Arbeit auf seine Lieblingsoper „Don Giovanni und der steinerne Gast“ zurück: Als Don Giovanni die verhöhnte Stein-Statue des von ihm ermordeten Kompturs berührt, um sie zum Abendessen zu laden, beginnt der Stein zu singen. Später erscheint die Statue tatsächlich, um Don Giovanni mit in die Hölle zu reißen. Das Singen des Steines habe ihn so sehr fasziniert, dass er diesen Ansatz weiterverfolgen wollte, so Feßmann.

Feßmann untermalte seine Ausführungen mit einem Beitrag auf selbst hergestellten Klangsteinen. Diese sind glattgeschliffen und mit eingesägten Lamellen versehen. Durch das Bestreichen mit angefeuchteten Händen erzeugt Feßmann zeitgleich bis zu acht Töne.